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Berliner Zimmer
Videoarchiv mit Interviews von Menschen aus Berlin


Ein Projekt von Sonya Schönberger
begonnen 2018, geplante Laufzeit 100 Jahre

In Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin

Vor 200 Jahren kam das Berliner Zimmer im städtischen Wohnungsbau auf. Es entstand als verbindender Raum zwischen Vorder- bzw. Hinterhaus und Seitenflügel. Seine besondere Verbreitung fand es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zuge des rasanten Wachstum Berlins und der zunehmenden Bebauung der Hinterhöfe. Dieser eigenartige, große Wohnraum hat vielfältige Nutzungen und dient häufig als Ort der Begegnung und Geselligkeit.
Diese Berliner Eigenart nimmt das Videoarchiv Berliner Zimmer auf. Sonya Schöneberger ist davon überzeugt, dass das große Ganze sich im Kleinen widerspiegelt und dass intime und persönliche Erzählungen dazu beitragen können, einen tieferen Einblick in die komplexe Realität einer Stadt und ihrer Bewohner*innen zu bieten. Sie schafft mit ihren Interviews ein lebendiges Archiv, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hintergründe und Generationen ihre Geschichten und Perspektiven teilen. Mit ihrer besonderen Art die Interviews zu führen, eröffnet die Künstlerin einen Raum für die Begegnung mit den Erfahrungen und Geschichten von Menschen, die in Berlin leben. In dieses Berliner Zimmer kann jede und jeder rezipierend eintreten.
Die einzelnen Interviews folgen keinem starren Ablaufplan oder Fragebogen. Die Gespräche entwickeln sich, indem die Künstlerin einen Raum des Konzentrierens, Suchens und des Besinnens schafft. Die Interviewpartner:innen erzählen, was ihnen in diesem Moment wichtig ist, um einem interessierten, zuhörenden, aber meist schweigendem Gegenüber ihre Situation und ihre Erfahrung zu erklären. Den Ort, an dem gefilmt wird, wählt jede und jeder selbst. Es geht um die Intimität, mit der Personen über ihr Verhältnis zu Berlin berichten. Die Interviews haben für gewöhnlich eine Länge zwischen 15 und 45 Minuten.
Die Flexibilität des Projekts ermöglicht es, authentische und spontane Geschichten einzufangen. Mit der auf eine Laufzeit von 100 Jahren angelegten Interviewsammlung entsteht eine vielstimmige Erzählung, die den Zeitgeist Berlins einfängt.
Die Integration des Projekts in die Sammlung des Stadtmuseums Berlin stellt sicher, dass diese wertvollen Zeugnisse der Gegenwart für die Zukunft bewahrt werden. Indem Stadtgeschichte durch die Erzählungen der Menschen weitergegeben wird, wird eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hergestellt. Das Berliner Zimmer-Projekt bietet eine wertvolle Möglichkeit, zu begreifen was diese Stadt und ihre Bewohner:innen umtreibt und die Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Stadt zu würdigen.


Jederzeit zugänglich unter www.berliner-zimmer.net


Das Berliner Zimmer hat bislang kooperiert mit dem Deutschen Werkbund Berlin, der alpha nova & galerie futura und dem KAHO – Raum für Kultur. Außerdem wurde es 2022 im Rahmen des Stipendiums »Modul D – Digitale Vermittlungsformate« gefördert, dem Projektfonds Zeitgeschichte und Erinnerungskultur der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, durch die BKM, NEUSTART KULTUR, den Hauptstadtkulturfonds und den Deutschen Künstlerbund.

©Sonya Schönberger/Stadtmuseum Berlin
Projektleitung und Konzept: Sonya Schönberger
Projektleitung Stadtmuseum Berlin: Nele Güntheroth
Kamera: Cavo Kernich (mit Ausnahme der Interviews mit Jonas Laleman und Prinz Dah Bokpe von Allada: Eva Schönle)
Postproduktion: Sonya Schönberger/Cavo Kernich

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Berliner Zimmer
A video archive of interviews with residents of Berlin
A project by Sonya Schönberger, started in 2018 with a planned duration of 100 years
In cooperation with the Stadtmuseum Berlin

The Berliner Zimmer appeared in urban housing approximately 200 years ago. It emerged as a room that connected the street-facing and courtyard houses of a building with its side wing. The unique, large living space created by this connection can be used in a variety of ways and often serves as a place for meeting and socializing. The Berliner Zimmer became particularly widespread in the second half of the 19th century during a period of rapid growth and construction in Berlin’s backyards.
This Berlin idiosyncrasy is echoed in the video archive Berliner Zimmer. For Sonya Schönberger, small details reflect the bigger picture, and intimate, personal narratives contribute to a deeper insight into the complex reality of a city and its inhabitants. With her interviews, she creates a living archive in which people of different origins, backgrounds, and generations share their stories and perspectives on living together in the city. With her unique way of conducting the interviews, the artist creates a space for encountering the experiences and stories of people living in Berlin, creating a Berliner Zimmer that is open to everyone.
The individual interviews do not follow an agenda or a questionnaire, instead allowing conversations to emerge in the space for concentration, exploration, and reflection created by the artist. The interview subjects discuss what is currently on their mind, sharing how they live and their experiences to a curious and attentive, but mostly silent counterpart. The interviews take place in locations chosen by the subjects themselves and are normally between 15 and 45 minutes long. They develop through the intimacy with which each person talks about their relationship to Berlin.
The project’s flexibility makes it possible to capture stories in a way that is spontaneous and authentic. Scheduled to record 100 years of history, the interview collection results in an extraordinary, collectively voiced narrative that captures the zeitgeist of Berlin.
The integration of the project into the collection of the Stadtmuseum Berlin ensures that these valuable testimonies of the present are preserved for the future. By passing on urban history through people's stories, a connection is made between the past, present, and future. The Berliner Zimmer project offers a valuable opportunity to understand what drives this city and its inhabitants and to appreciate the relationships between the people and their city.

Always available under www.berliner-zimmer.net


©Sonya Schönberger/Stadtmuseum Berlin
Project direction and concept: Sonya Schönberger
Project management Stadtmuseum Berlin: Nele Güntheroth
Camera: Cavo Kernich (except for the interviews with Jonas Laleman and Prince Dah Bokpe of Allada: Eva Schönle)
Post-production: Sonya Schönberger/Cavo Kernich

Translated by Chelsea Leventhal

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